Durch unser Marmeladenkochbuch haben wir uns ja schon sehr mit dem Haltbarmachen von Lebensmitteln auseinander gesetzt. Und das haben ja schließlich unsere Omas und Mütter auch schon immer getan. Im Keller standen allerdings nicht nur leckerer Marmeladegläser und eingekochte Früchte, wie Pflaumen, Kirschen oder Mirabellen, sondern auch ganz viel Gemüse aus dem Garten. Ganz oben auf Urgroßmutters Liste standen jedes Jahr die Schnibbelbohnen, die sie an langen Stangen, um die sich die Pflanzen rankten, mit mir gepflückt hat. Damit wurde dann entweder Bohnensuppe oder Schnibbelbohnen-Stampf gekocht. Eins meiner Lieblingsgerichte in der Kindheit. Leider baut Muddi keine Bohnen mehr an, aber dafür eine ganze Menge anderer toller Gemüse und Früchte. Und weil ihre Gurkenernte in diesem Jahr wieder einmal so groß ist, dass sie selber nicht mehr weiss, wie sie sie so schnell essen soll, haben wir beide uns gedacht, Gewürzgurken einzukochen. Denn alle zu Gurkensalat verarbeiten ist auch keine Lösung.
Heute gleich mal zwei in einem …
Wir mussten uns allerdings erst einmal ein wenig schlau machen, wie Gurken als Gewürzgurken haltbar gemacht werden, denn es ist einfach viel zu lange her, dass wir das bei den Müttern und Omas gesehen haben. Und mal ganz ehrlich … die alten Damen haben ja super viele Rezept aufgeschrieben, aber für so etwas Profanes (in ihren Augen) festzuhalten, hatten sie einfach keine Zeit. Danke dafür!
Aber wir kommen dem schon auf die Spur, denn wir wollten jetzt unbedingt Gurken einlegen und einkochen. Wir haben uns ein wenig an die Mengenverhältnisse von Säure und Süße herangetastet und uns überlegt, wie wir sie würzen werden. Dabei war uns ganz schnell klar, dass wir unsere Gurken auf zwei verschiedene Arten einlegen werden. Ich bin ja immer ein wenig schärfer eingestellt, wenns ums Essen geht.
Sascha würde jetzt sagen: Torsten hat kein Verhältnis zu Schärfe!
Naja … nehme ich das mal so hin!
Ich habe auch nicht so lange gebraucht, Sascha davon zu überzeugen, dass ich meine scharfen Gurken bekomme. Ist doch eh viel besser, wenn man unterschiedliche Dinge anbieten kann. Deshalb haben wir uns auch für zwei unterschiedliche Schnitte entschieden. Einmal in Scheiben, so dass man sie super auf einen der nächsten Burger oder ein Sandwich legen kann und dann noch als Sticks. Die sind perfekt zum Snacken.
Zum Glück war letzte Woche unsere liebe Freundin Lena da, die uns dabei geholfen hat, unsere Gewürzgurken auch ins Glas zu bekommen, denn wir hatten, so wie ihr uns kennt, auch ein paar andere Dinge auf der Liste, die wir noch für einen Geburtstag backen wollten. Daher nochmals vielen Dank liebe Lena, dass Du uns so super unterstützt hast!
Habt ihr schon irgendwann einmal selber Obst oder Gemüse eingekocht? Vielleicht auch mit euren Omas?
Erzählt uns von euren Geschichten. Wir sind immer super gespannt darauf.
Los geht’s aber jetzt mit unseren beiden Rezepten, damit ihr euren Garten sofort plündern könnt.
Solltet ihr keinen Garten haben, es aber trotzdem ausprobieren wollen, lauft auf den Markt und kauft sie euch vom Bauern. Die sind genauso gut zum Einmachen geeignet.
Eure Jungs
Gewürzgurken
0
5 große Gläser25
minutes20
minutes45
minutesIn 2 Varianten
Zutaten
- Für die Gurkenscheiben:
1 kg 1 frische Gurken in Scheiben
200 g 200 Zwiebeln in Scheiben
2 2 Knoblauchzehen in Scheiben
300 ml 300 Condimento
200 ml 200 Apfelessig
600 ml 600 Wasser
150 g 150 Zucker
2 EL 2 Senfsaat
5 5 Wacholderbeeren
5 5 Tellicherrypfefferkörner
5 5 Pimentkörner
- Für die Gurkensticks:
1 kg 1 Gurken in Sticks geschnitten
50 ml 50 Essigessenz
350 ml 350 trockener Weißwein
700 ml 700 Wasser
200 g 200 Zucker
2 2 Chilischoten in feine Ringe geschnitten
2 EL 2 Senfsaat
1 Bund 1 Dill
3 3 Lorbeerblätter
4 Kapseln 4 Kardamom
2 2 Muskatblüten
Zubereitung
- Entkeimt als erstes die Gläser, in die ihr denen ihr die Gurken später einkochen möchtet.
- Gebt alle Zutaten (außer den Gurken) in jeweils einen Topf und bringt sie zum Kochen, reduziert die Temperatur, so dass die Flüssigkeit nun für ca. 10 Minuten ganz leicht köcheln kann.
- Verteilt die Gurkensticks und -scheiben auf eure Gläser und befüllt sie dann mit dem Sud, den ihr ausprobieren möchtet. Verschließt sie sofort und weckt sie dann ein.
- Dafür stellt ihr sie entweder in den Dampfgarer und lasst sie im Dampf bei 90°C für 20 Minuten einwecken. Oder ihr stellt die Gläser in einen Topf oder Bräter, füllt bis zu 3/4 der Höhe der Gläser Wasser ein und erhitzt es auf 90°C. Sobald die Temperatur erreicht ist, dauert es auch 20 Minuten.
- Nehmt die Gläser aus dem Ofen oder Bräter und lasst sie vollständig auskühlen.
- Lagert die Gewürzgurken für ungefähr 4 Wochen an einem dunklen und nicht zu warmen Ort, bis sie genügend durchgezogen sind.
Tipps von den Jungs
- Eine andere tolle Variante sind natürlich die kleinen Einmachgurken, die man auch auf den Märkten bekommt. Das ist vor allem zum Snacken ebenso schön. Meine Ma ist bei Gurken aber immer eher auf Salat und andere Verwendungsmöglichkeiten gemünzt, so dass sie sie nicht so früh ernten möchte. Ok … dafür ist der Garten dann vermutlich doch nicht groß genug.
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4 Responses
Dankeschön,
das klingt gar nicht soooo kompliziert, wie ich gedacht hätte. Vielleicht sollte ich das doch mal ausprobieren?
Herzliche Grüße
S9nja
Welch ein tolle Idee ☺️
So einfach und doch besonders…. das wird auf jeden Fall ausprobiert ?
Die ganze Sache schmeckt mit Zucchini auch ziemlich lecker 🙂 Solltet ihr mal probieren 😉 Und statt raffinierten Zucker nehme ich braunen Rohrzucker. Gibt ein runderes Aroma
Hallo,
Ich bin als klein Stadt Pflanze groß geworden und hatte mit Gemüse anbau und Streuobst wiesen mit massenhaft vielen Obst Bäumen sonst nicht viel am Hut….. Bis ich meinen Mann kennengelernt habe. Mit ihm lebe ich auf einem ehemaligen Bauernhof….. Ohne Tiere bis auf meinen süßen Hund und meine zwei Katzen. Ich hab viel lernen müssen und muss es noch immer und jedes Jahr gibt es andere und neue Probleme und Herausforderungen im Garten. Heuer die extreme Trockenheit. Die Arbeit im garten macht mich dankbar und stolz auf das was ich ernten darf ….. Das ist der Lohn der arbeit und der vielen Stunden die man dort verbringt.
Man schätzt Lebensmittel viel mehr weil man auch weiß was für eine Arbeit dahinter steckt…..man wird demütiger
Der Nachteil an einem Garten ist das man immer zu einer kurzen Zeit eine Schwämme an Beeren, Gemüse oder Obst hat und man es gar nicht schaffen kann das alles zu essen.
Das mit den Gurken geht mir heuer ähnlich und das Rezept ist genau zur rechten Zeit gekommen. Ich werde das am Wochenende unbedingt mal testen….. Aber ehr nicht ganz so scharf ?
Letztes Wochenende hab ich Mirabellen verarbeiten zu Marmelade, Likör angesetzt und gedörrt.
Im Winter freut man sich dann über jedes Glas wo man öffnet und dann weiß man die Arbeit hat sich gelohnt.
Gruss Claudia