Mal wieder haben wir ein Rezept im Gepäck, dass ich schon seit ganz langer Zeit auf meiner Wunschliste habe. Einen Sandkuchen. Wie das immer so geht, denkt man daran, überlegt, ob das genau jetzt der richtige Moment ist, um ihn zu backen. Ich persönlich stehe total auf “trockene” Kuchen. Genauer gesagt, Rührkuchen. Denn die müssen ja nun wirklich nicht trocken sein. Sascha ist da nie so richtig überzeugt von, wenn es darum geht, solche Kuchen zu backen. Aber wenn sie dann aus dem Ofen kommen, runter gekühlt und fertig bestreut oder eingestrichen sind, dann schwärmt auch er darüber, wie lecker sowas doch ist.
Simpel. Saftig. Schnell.
Ich möchte ja wirklich nicht an Oma Lores Koch- und Backkünsten rütteln. Aber wenn es um einen simplen Sandkuchen geht, da hat sie dem umgangssprachlichen “trockenen Kuchen” wirklich alle Ehre gemacht. Ihre Sandkuchen waren zwar geschmacklich super lecker, aber dennoch waren sie fast staubtrocken. Ich habe wirklich keine Ahnung, was sie da geritten und warum sie ihr uraltes Rezept nicht über die Jahre verändert hat. Aber sei es drum, wir können voller Stolz behaupten, dass unser neuestes Rezept ein echter Erfolg geworden ist.
Wir wissen, dass Oma Lore das handgeschriebene Rezept für ihren Sandkuchen in ihrem Rezeptbuch stehen hat und eigentlich wollten wir dieses als ersten Versuch ausprobieren. Aber ich hatte da so meine Bedenken. Ich glaube nämlich nicht, dass es daran lag, dass sie den Kuchen nur zu lange im Ofen gelassen hat. Es muss an der Zusammenstellung der Zutaten gelegen haben. Daher hat es viel mehr Sinn gemacht, dass wir uns ein wenig intensiver mit den verschiedensten Sandkuchenrezepten beschäftigt haben. Versprochen, saftig zu sein, haben fast alle Rezepte, die wir gefunden haben. Aber ist das wirklich so?
Was ist überhaupt Sandkuchen?
Bei unseren Recherchen, haben wir natürlich auch versucht, herauszufinden, warum dieser Kuchen überhaupt Sandkuchen heißt. Aber so ganz klar ist uns das nicht geworden. Klar – als Kind hab ich auch im Sandkasten “Sandkuchen” mit meinem Förmchen “gebacken” und im weitesten Sinne hat der Sand auch eine ähnliche Farbe wie der echte Sandkuchen. Aber Wiki lässt uns da zumindest wissen, dass der Teig für einen Sandkuchen, der natürlich ein Rührteig ist, zusätzlich zum Mehl auch mit Speisestärke gebacken wird. Und auch hier wird nocheinmal unterschieden, ob er mit einem hohen Anteil an Fett und Zucker oder mit einer gemäßigten Menge davon zubereitet wird. Da spricht man von schweren und leichten Sandmassen …
Bei Sandmassen kommen mir allerdings eher andere Dinge in den Kopf, als Kuchen. Ich sehe sofort Meer, Dünen, Sonne und ein Schiff am Horizont. Aber das liegt vermutlich auch an meinem Fernweh, das ich mittlerweile bekommen habe. Aber sei es drum. Das wird alles wieder kommen und darauf freuen wir uns beide schon sehr.
Zurück zum Sandkuchen. Wie schon gesagt, wir haben hin und her gelesen und uns ein Rezept entwickelt, dass mit nicht soviel Fett und Zucker auskommen muss, wie die meisten Sandkuchenrezepte. Und zur Sicherheit, denn das scheint beim Sandkuchen auch nicht Pflicht zu sein, haben wir auch Backpulver mit in den Teig gerührt, damit er ausreichend aufgeht und dennoch genügend Feuchtigkeit zurückbehält, um so richtig saftig zu werden.
Ich wiederhole mich zwar ungern, aber ich denke, dass wir den für uns perfekten Sandkuchen gebacken haben und wollen euch unser Rezept natürlich nicht vorenthalten. Also schaut es euch an, vielleicht vergleicht ihr es mit den Rezepten, die ihr von euren Großmüttern oder Eltern habt und wer weiss … vielleicht ähneln sich die Mengen der Zutaten. Auf jeden Fall solltet ihr unseren Kuchen einmal nachbacken und ihm eine Chance geben. Wer von euch auf simple, saftige und schnelle trockene Kuchen steht, der ist hier genau richtig und muss ihn einfach probieren. Viel Spaß dabei und lasst uns wissen, ob er euch auch so gut gefällt, wie uns.
Eure Jungs
Sandkuchen – simpel, saftig, schnell
Kochutensilien
- 1 Guglhupf-Form ca. 25 cm Durchmesser (2 1/2 Liter)
Zutaten
- 180 g Butter weich
- 200 g Zucker
- 1 Packung Vanillezucker
- 3 Eier Größe L
- 275 g Weizenmehl Type 405
- 3 EL Speisestärke
- 2½ TL Backpulver
- 2 Prisen Salz
- 250 ml Vollmilch
- 2 EL Rum
- Butter und Semmelbrösel für die Gugl-Form
- Puderzucker zum Bestreuen
Anleitungen
- Fettet als erstes eure Guglhupf-Form mit Butter und streut sie mit Semmelbröseln aus. Heizt euren Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vor.
- Schlagt nun in eurer Küchenmaschine oder mit dem Handrührgerät die Butter mit dem Zucker und Vanillezucker richtig schaumig und gebt nach und nach die Eier hinzu.
- Vermischt das Mehl mit der Speisestärke, dem Backpulver und dem Salz in einer Schüssel und rührt die Hälfte davon unter die Butter-Zucker-Eimasse. Gießt dann unter weiterem Rühren die Milch und den Rum dazu und danach die restliche Mehlmischung.
- Verteilt den Teig in eure vorbereitete Gugl-Form, backt den Sandkuchen für 45 Minuten und lasst ihn kurz in der Form abkühlen, bevor ihr ihn auf ein Kuchengitter stürzt und komplett auskühlen lasst.
- Bestreut den kalten Sandkuchen mit Puderzucker und genießt ihn. Simpel, saftig und schnell – wie versprochen ..!
Notizen
Autor
Torsten
Ich liebe Ordnung und arbeite im Job und in der Küche gern strukturiert (Sascha sagt, ich bin sein Ruhepol). Bei mir müssen Hemden und Shirts einfarbig sein – so fühle ich mich am wohlsten. Zu einem richtig guten Whisky würde ich niemals Nein sagen.
Ich bin ein totaler Familienmensch und fahre jeden Tag zu meiner lieben Oma Lore. Wir albern rum, lachen und sind einfach zusammen.Manchmal bringe ich ihr ein saftiges Stück Nusskuchen aus unserer Küche mit. Den mag‘ sie am liebsten.
Schreibe einen Kommentar