Es ist doch manchmal verrückt, wie verschiedenen Zufälle, Überlegungen oder Ereignisse einfach so zusammen fallen und sich daraus so mir nichts, dir nichts ein neues Rezept für unseren Blog entwickelt. Allerdings “neu” ist eigentlich falsch, denn …
Als wir mit der Deutschen Bahn unterwegs nach Hamburg waren, um uns einen der Lieferanten für ihr Bordrestaurant anzuschauen, haben wir so einige Gerichte durch probieren dürfen. Eines davon waren Königsberger Klopse. Ein altes Gericht, das bei vielen schon fast in Vergessenheit geraten ist. Auch für Sascha war es schon lange her, das er sie das letzte Mal zu Hause in der Heimat gegessen hatte. Die gute Oma Lore und auch Torstens Mutter hatten sie allerdings hin und wieder mal auf dem Speiseplan. Also blieb uns der Gedanke sogleich im Kopf, sie einmal selber zu kochen.
Dann fiel uns auf, als wir uns hin und wieder einmal Rezepte zur Inspiration angeschaut hatten, dass die Klopse ganz oft aus Rinder-, gemischtem oder sogar aus Schweinehack zubereitet werden sollten. Da sie ursprünglich aber aus Kalbshack gemacht werden, stand das für uns auf jeden Fall schon mal ganz fest. Wenn schon, dann wollten wir sie auch traditionell machen.
Irgendwann vor einigen Wochen erhielten wir dann eine Anfrage, ein Kalbfleischgericht zu kochen. Klar haben wir ein wenig hin und her überlegt, ob wir etwas trendiges daraus zubereiten sollten, aber eigentlich stand vom ersten Moment fest, was es heute geben würde … Königsberger Klopse!
Wie wir sie gemacht haben, seht ihr sofort hier in unserem Rezept. Kochen müsst ihr sie dann noch selber ;-).
Aber wenn ihr danach auf den Geschmack gekommen seid, und Lust bekommen habt, auch andere Gerichte aus Kalbfleisch zuzubereiten, dann seid ihr bei www.kalbfleisch.info goldrichtig. Dort findet ihr für jeden Geschmack genau das Richtige.
Aber erst einmal zu unserem Rezept ..
Zutaten
Für dem Kochsud:
- 1,5 l Kalbsfond
- 1 Zitronenscheibe
- 3 Nelken
- 2 Zweige Thymian
- 2 Lorbeerblätter
- 3 Petersilienstengel
- 5 Pfefferkörner schwarz
- 3 Pimentkörner
Für die Hackmasse:
- 1 altbackenes Brötchen
- 750 g Kalbshackfleisch
- 5 Sardellenfilets ganz fein geschnitten
- 1 Ei
- 1 EL Butterschmalz
- 1 EL Petersilie glatt, fein gehackt
- 2 Schalotten fein gehackt
- Salz & Pfeffer
… und für die Sauce:
- 2 Eigelb
- 150 g Creme Double oder Creme Fraîche
- 2 EL Zitronensaft
- 2 EL Butter
- 2 EL Weizenmehl Type 405
- 1 l vom Kochsud
- 1 kl. Glas Kapern
- Salz & Pfeffer
Anleitungen
- für den Kochsud gebt ihr alle Zutaten in einen großen Topf und bringt ihn zum Kochen
- reduziert die Temperatur und lasst die Flüssigkeit ca. 20 Minuten leicht köcheln
- in der Zwischenzeit weicht ihr das Brötchen in Vollmilch ein, bis es ganz weich ist – drückt es aus und gebt es in eine Schüssel
- erhitzt die Butter in einer Pfanne und bratet darin die gehackten Petersilien- und Schalottenwürfel glasig an
- vermischt dies mit dem Hackfleisch, Sardellenfilets, Ei und Brötchen und schmeckt mit Salz und Pfeffer ab
- aus dem Fleischteig formt ihr ca. 18 golfballgroße Klopse und lasst sie ruhen
- seiht den Kochsud ab und schüttet ihn zurück im Topf, bringt ihn erneut zum Kochen
- gebt die Klopse in den Sud und lasst sie darin für ca. 20 Minuten köcheln
- sobald die Klopse gar sind, nehmt sie aus dem Sud und legt sie zur Seite
- in einem neuen Topf erhitzt ihr die Butter und rührt mit einem Schneebesen das Mehl unter
- gießt nach und nach den Kochsud dazu und rührt weiter, so dass eine sämige Sauce entsteht
- verrührt die Creme Double, Eigelb und Zitronensaft gründisch miteinander
- rührt diese Mischung bei auf kleinster Flamme gestellte Kochplatte unter die Sauce (Die Sauce darf nun nicht mehr kochen!)
- als letztes gebt ihr die Kapern und Klopse zur fertigen Sauce
Wir kennen die Klopse von zu Hause aus eigentlich immer nur mit Salzkartoffeln. Oma hat oft noch eingelegte rote Beete dazu serviert. Allerdings schmecken sie auch perfekt zu Bandnudeln oder Reis. Das bleibt also ganz euch überlassen, worauf ihr gerade Lust habt. Wer aber ein Saucenkasper ist, so wie wir, der wird wohl die Kartoffeln bevorzugen. Damit bekommt ihr am meisten von der Sauce auf die Gabel ;-).
Wie schon gesagt, wir haben mit unserem Rezept nicht das Rad neu erfunden, aber ein für uns nicht alltägliches und traditionelles Rezept, dem Original entsprechend mit Kalbfleisch, wieder ausgegraben. Und wir sind begeistert! Selbst Oma, die sonst ihre eigenen Kochkünste, die sie schon seit Jahren nicht mehr unter Beweis stellen kann und sich lieber bekochen lässt, hat es so gut geschmeckt, dass sie den Teller fast abgeleckt hätte :-).
Kennt ihr noch weitere Klassiker die es wert sind, wieder neu umgesetzt zu werden? Lasst es uns wissen. Wir freuen uns über eure Nachrichten …
Eure Jungs
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